Gesundheit

Gesundheit



Der Silken Windsprite ist eine relativ gesunde Rasse. Durch Zucht versuchen wir die wenigen Defekte erst gar nicht aufkommen zu lassen oder ihnen entgegenzuwirken.

 

Die Zuchtrüden, wie auch Zuchthündinnen der Windsprite Freunde werden vor dem Zuchteinsatz auf genetische Krankheiten, Herzerkrankungen und auf Erkrankungen des Knochenbaus untersucht.


________________________



Viele Erkrankungen sind auf den ersten Blick nicht offensichtlich.


"Wer nicht testet, hat kein Wissen."


Herzerkrankungen

 

 

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie/Sonographie) ist die verlässlichste Methode mit denen eine genaue Diagnose erstellt werden kann. Für diese Untersuchung ist keine Narkose erforderlich. Der Hund muss nur eine Zeit lang still liegen oder stehen. 

 

Windhunde haben im Vergleich zu anderen Hunden abweichende Herzparameter. Es unterscheiden sich z.B. die Herzgröße und -dimension von den kardialen Verhältnissen anderer Hunderassen.

 

Ein Veterinärkardiologe kann aber diese vermeintlichen Abnormitäten erkennen.

 

Eine detaillierte Echokardiografie ermöglicht die Beurteilung von Herzkammern, Herzklappen und Gefäßen. Eine genaue Auskunft über die Innenstruktur des Herzens ist erforderlich bei der Beurteilung angeborener und erblich bedingter Herzerkrankungen.

 

Bei jedem Zuchthund bei den Windsprite Freunden ist verpflichtend ein Herzultraschall nachzuweisen.

 



Genetische Erkrankungen

 

 

Durch eine der Ursprungsrassen, dem Sheltie, trägt der Silken Windsprite zwei genetische Defekte, die in der Familie der Collies vorkommt. Die genetisch vererbbare Krankheit CEA und MDR1. Auf beide Krankheiten testen die Windsprite Freunde die Elterntiere und verpaaren dementsprechend, so dass keine Welpen an diesen beiden Krankheiten erkranken können. 

 

_____________________


 

CEA

(Collie Eye Anomaly)
 


CEA ist eine Erbkrankheit, die vor allem in der Familie der Collies vorkommt.

Erblich belastete Hunde zeigen Veränderungen an der Netzhaut des Auges, die in verschiedenen Schweregraden ausgeprägt sein können. Bei CEA kommt es durch Blutgefäßveränderungen zu Blutungen an der Netzhaut. Dies kann eine Netzhautablösung zur Folge haben, was zur Erblindung des Hundes führt.

Bei CEA ist der Schweregrad der Erkrankung im Laufe des Lebens nicht veränderbar, ein betroffener Hund erblindet also nicht erst im Alter.


Erbgang: autosomal-rezessiv

Es gibt drei Genotypen:
1. Genotyp N/N                +/+ oder N/N   (genetisch frei)
2. Genotyp N/CEA            +/-  oder N/CEA   (Träger)
3. Genotyp CEA/CEA         -/-  oder CEA/CEA   (betroffen)

Ein DNA Test ermöglicht den direkten Nachweis, ob ein Hund betroffen ist. Die DNA-Analyse ist unabhängig vom Alter des Tieres möglich und kann bereits bei Welpen durchgeführt werden. Unterschieden können nicht nur betroffene oder freie Tiere werden, sondern auch klinisch unauffällige Träger können identifiziert werden, was für die Zucht von großer Bedeutung ist.


Es könnte der Gedanke aufkommen, das ein Zuchtverbot für alle CEA-Träger eine gute Lösung wäre, um diese Erbkrankheit innerhalb kürzester Zeit ausrotten zu können. Das CEA Gen ist allerdings so verbreitet, dass es zu einer rasch ansteigenden Inzuchtquote kommen würde und man große Schwierigkeiten hätte die Rasse zu erhalten.





MDR1

(Medikamentenunverträglichkeit)

 


Von dieser Erbkrankheit ist nicht nur der Silken Windsprites betroffen, sondern auch viele andere Hunderassen, wie Australian Shepherds, Shelties, Collies, Windhounds, weiße Schäferhunde, Bobtails, Border Collies oder Deutsche Schäferhunde.

 

Der MDR 1 Defekt ist eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneistoffen. Es können bereits geringe Mengen, neurotoxische Symptomen, wie Bewegungs- Koordinationsstörungen, Zittern, Benommenheit, Erbrechen, Desorientiertheit und vermehrten Speichelfluss auslösen. Bei höheren Dosen kann es zum Koma und zum Tod des Hundes kommen.

 

Wenn ein Arzneistoff versucht über die Blut-Hirnschranke ins Gehirn einzudringen, wird dieser vom MDR1 erkannt und zurück ins Blut transportiert. Durch eine Mutation des MDR1 Gens verliert es seine Schutzfunktion und Arzneistoffe können die Blut-Hirnschranke ungehindert passieren. Zum Glück sind viele Medikamenten bekannt, die bei MDR1 betroffenen Hunden nicht angewendet werden dürfen.

 

Ob ein Hund erkrankt ist kann man wie bei CEA mittels Gentestes feststellen.

 

Der MDR 1 Defekt wird autosomal-rezessiv vererbt.

 

Die drei Genotypen:

 

MDR1 +/+     trägt die Mutation nicht, kann es auch nicht an seine Nachkommen weitergeben.

 

MDR 1 +/-   trägt eine Kopie des mutierten Gens, und kann diese mit 50% an seine Nachkommen weitergeben. Ein solcher Windsprite sollte nur mit einem +/+ Windsprite verpaart werden, so dass keine -/- Welpen fallen können.

 

MDR1 -/-     trägt zwei Kopien des mutierten Gens, ist betroffen. Er wird immer ein mutiertes Gen an seine Nachkommen weitergeben, und sollte nur mit einem +/+ Windsprite verpaart werden, so dass keine Welpen mit -/- fallen können.

Krankheiten vermeiden

Um Krankheiten bei den Nachkommen zu vermeiden, testen Züchter ihre Hunde auf genetische Krankheiten. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Hund frei, Träger oder betroffen von einem genetischen Defekt ist.


Genetik ist ein großes Feld und noch lange nicht sind alle genetischen Erkrankungen identifiziert oder auf ein paar Rassen beschränkt.

Die Forschung schreitet stetig voran und entwickelt neue Testungen, sodass wir immer mehr erfahren und dieses in unsere Zuchtplanung einfließen lassen können.

__________________________________



Der Begriff Erbfehler bezeichnet die Gesamtheit der erblichen Abweichungen, Störungen und genetisch bedingten Defekte.


Derzeit existieren ungefähr 450 Erbfehler des Hundes. Diese hohe Zahl ist wohl eher darauf zurückzuführen, dass in den letzten Jahren genetisch bedingte Veränderungen zunehmend nachgewiesen werden können. Durch fortschreitende Technik und effiziente Diagnoseverfahren ist es möglich, diese Art von gesundheitlichen Leiden zu erkennen und einzuordnen.

Bei etwa zwei Dutzend der Erbkrankheiten beim Hund ist heute ein genetischer Defekt bekannt. Jedoch bei etwa der Hälfte aller Erbkrankheiten, die auf genetischer Basis von Rasseprädispositionen (rassebedingte Bereitschaft zur Erkrankung) vermutet werden, ist der Erbgang noch ein Rätsel.


____________________________



Knochenerkrankungen




LÜW

(Lumbosakrale Übergangswirbel)

 


Die Wirbelsäule des Hundes wird aus ungefähr 50 Wirbeln gebildet und ist in fünf Abschnitte unterteilt.
Die meisten Hunde besitzen 7 Halswirbel, 13 Brustwirbel, 7 Lendenwirbel, 3 Kreuzwirbel und zirka 20 Schwanzwirbel.

 

Die Wirbel eines Abschnitts unterscheiden sich durch anatomische Eigenarten von den benachbarten Abschnitten.

Übergangswirbel oder Schaltwirbel nennt man die Wirbel, die am Übergang zweier Abschnitte liegen. 

 

Es ist erwiesen, dass bei Hunden mit einem Übergangswirbel zwischen Lende und Kreuzbein die letzte Zwischenwirbelscheibe gehäuft geschädigt ist, was zu einer Quetschung und Entzündung der Nerven im Wirbelkanal führen kann. Übergangswirbel können auch eine Verkippung des Beckens zur Folge haben, was eine einseitige oder beidseitig schwere Hüftgelenksdysplasie (HD) zur Folge haben kann.

 

Obwohl nicht erwiesen ist, ob und wie der Übergangswirbel vererbt wird, haben die Windsprite Freunde entschieden, nur Hunde in die Zucht zu nehmen mit Typ 0 und Typ 1. 

Typ 2 und Typ 3 sind bei uns von der Zucht ausgeschlossen. 
 

Typ 0  ein normaler lumbosakraler Übergang

Typ 1  ausgebliebene Verschmelzung der Dornfortsätze des ersten und zweiten Kreuzwirbels

Typ 2  symmetrische Missbildung der Querfortsätze

Typ 3  unterschiedlich geformten Querfortsätze, also ein asymmetrischer lumbosakraler Übergangswirbel

 


Darmerkrankung

 


IBD

(Inflammatory Bowel Disease)

 

IBD ist eine chronische Darmentzündung. Die genaue Ursachen für die Entwicklung einer IBD konnten bisher nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Es wird vermutet, das es ein Zusammenspiel von mehrern Faktoren ist. 


  • genetische Faktoren
  • ungünstige Bakterienflora im Darm
  • Überschuss an Histaminen
  • psychische Probleme wie Ängstlichkeit oder Stress
  • Medikamente
  • überschießende Immunreaktion


Um eine IBD auszulösen, müssen mehrere Faktoren aufeinandertreffen, aus denen sich schließlich ein Teufelskreis entwickelt. Dieser kann nur unterbrochen werden, wenn man gleichzeitig an mehreren Stellen ansetzt. 

 

An einer chronische Darmentzündung können grundsätzlich alle Hunde erkranken. Es ist keine reine Silken Windsprite Erkrankung.

 

Es ist noch nicht genau erforscht wie die Krankheit zum Ausbruch kommt, es wird allerdings eine genetische Komponente vermutet. Beim Schäferhund z.B. konnte nachgewiesen werden das 16 Gene, sogenannte Einzelnukleotid-Polymorphismen, in Verbindung stehen mit dem Auftreten von IBD. 

 

IBD kann nur mit absoluter Sicherheit durch die Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Darm festgestellt werden.

Share by: