Zuchtweg

Zuchtweg


Unser Zuchtweg in der Silken Windsprite Zucht.


 


1. Gesundheitsuntersuchungen


1.1. Erfassung des DNA Fingerprints/DNA Elternschaftsnachweis

 

Wir wollen, dass unsere Hunde jederzeit identifizierbar sind und ihre Abstammung überprüfbar ist. Deshalb fordern wir von jedem unserer Zuchthunde einen genetischen Fingerprint und einen DNA Elternschaftsnachweis. Auch unsere Welpen erhalten vor Abgabe einen DNA Elternschaftsnachweis, der den Käufern mit ausgehändigt wird.

 

- Transparenz dem Käufer gegenüber

- keine gefälschten Abstammungen / Ahnenpässe

- Sicherheit vor vererbbaren Krankheiten und Defekten

- Schutzmaßnahme vor Inzucht

- Käuferschutz, Schutz vor Betrug



 

1.2. Untersuchung auf genetische Defekte

 

Unsere Zuchthunde sind vor Zuchtbeginn auf MDR1 und CEA untersucht. Mit diesem Wissen darf nur so verpaart werden, dass der Defekt gar nicht oder nur auf einem Allel (+/-) bei den Nachkommen vorhanden ist. 



 

1.3. Röntgenuntersuchung auf LÜW (lumbosakralen Übergangswirbel)
 

Die Wirbelsäule des Hundes wird aus ungefähr 50 Wirbeln gebildet und ist in fünf Abschnitte unterteilt.
Die meisten Hunde besitzen 7 Halswirbel, 13 Brustwirbel, 7 Lendenwirbel, 3 Kreuzwirbel und zirka 20 Schwanzwirbel. Die Wirbel eines Abschnitts unterscheiden sich durch anatomische Eigenarten von den benachbarten Abschnitten. Übergangswirbel oder Schaltwirbel nennt man die Wirbel, die am Übergang zweier Abschnitte liegen. 

 

Es ist erwiesen, dass bei Hunden mit einem Übergangswirbel zwischen Lende und Kreuzbein die letzte Zwischenwirbelscheibe gehäuft geschädigt ist, was zu einer Quetschung und Entzündung der Nerven im Wirbelkanal führen kann. Übergangswirbel können auch eine Verkippung des Beckens zur Folge haben, was eine einseitige oder beidseitig schwere Hüftgelenksdysplasie (HD) zur Folge haben kann.

Obwohl nicht erwiesen ist, ob und wie der Übergangswirbel vererbt wird, haben wir entschieden, nur Hunde in die Zucht zu nehmen mit Typ 0 und Typ1. 

Typ 2 und Typ 3 sind von der Zucht ausgeschlossen. 

Die Untersuchung des lumbosakralen Überganswirbels ist bei den Windsprite Freunden vor Zuchteinsatz verpflichtend.
 

Typ 0 ein normaler lumbosakraler Übergang

Typ 1 ausgebliebene Verschmelzung der Dornfortsätze des ersten und zweiten Kreuzwirbels

Typ 2 symmetrische Missbildung der Querfortsätze

Typ 3 unterschiedlich geformten Querfortsätze, also ein asymmetrischer lumbosakraler Übergangswirbel


 

 

1.4. Herzultraschall
 

Bei den Windsprite Freunden werden nur Zuchthunde eingesetzt, die sich vor Zuchteinsatz einer kardiologischen Untersuchung bei einem Spezialisten unterzogen haben, frühestens mit 15 Monaten.

Der Herzultraschall beim Hund lässt Aussagen über die anatomischen Verhältnisse des Herzens zu, sowie Größenverhältnisse der Herzkammern, Blutfluss im Herzen und über den Zustand der Herzklappen.

 

Herzultraschalluntersuchungen beim Hund verursachen keine Schmerzen und sind unschädlich für den Hund. Der Hund muss für diese Untersuchung nicht in Narkose gelegt werden. 

 



 1.5. Zuchtzulassung durch Modulsystem

 

Jeder Zuchthund muss die Zuchtzulassung der Windsprite Freunde bestehen. Gesundheit und Wesen stehen an erster Stelle, nicht nur die Schönheit! 

 

Die verschiedenen Module einer Zuchtzulassung, können von Zuchtwarten, Zuchtrichtern und Tierärzten dieser Rasse vorgenommen werden. Durch diese unbürokratische Maßnahme können wir schneller und flexibler auf das Zuchtgeschehen einzuwirken, ohne dass die Qualität der Hunde darunter leidet.

Lange Wege zu Pflichtveranstaltungen, monatelanges Warten auf Verbandstermine und Stress für die Tiere wird so unterbunden.

 

Ahnentafeln und Zuchtzulassungsprüfungen anderer Vereine werden akzeptiert.


2. Maßnahmen zur Erhöhung der genetischen Variabilität in der Windspritepopulation

 

2.1. Offenes Zuchtbuch

 

Wir haben in Deutschland eine große Anzahl zuchtfähiger Windsprites.

Der Genpool der Windspritepopulation in Deutschland wäre akzeptabel, wenn über Vereinsgrenzen züchterisch gearbeitet werden würde. Leider ist dieses aktuell die Ausnahme.

 

Es ist in der Regel nicht erlaubt, dass Rüden Hündinnen aus anderen Vereinen decken, oder das Hündinnen von Rüden, die nicht im eigenen Verein registriert sind, gedeckt werden dürfen. Deckrüdenbesitzer erheben ein Mitspracherecht, an wen die Nachzucht abgebeben werden darf. Die Ahnentafeln von anderen Vereinen werden teilweise nicht anerkannt oder Zuchtstätten werden in den Welpenahnentafeln gelöscht. 

 

Auf diese Weise entstehen künstliche, immer kleiner werdende Subpopulationen, in denen eine Verpaarung ohne Inzucht kaum noch möglich ist. Die Windsprite Freunde gehen daher mit gutem Beispiel voran und führen ein offenes Zuchtbuch im IHR e.V.. Es werden alle Ahnentafeln akzeptiert. 

 


 

2.2. Verbot der Linienzucht und der Inzucht

 

Um bestimmte Merkmale in der Zucht zu festigen, wurde und wird in einigen Vereinen immer noch Linienzucht betrieben, d.h. verwandte Tiere mit den erstrebenswerten Merkmalen miteinander verpaart. Je höher der Inzuchtgrad in der Population wird, desto öfter liegen Defektgene nicht nur auf einem Chromosom, sondern auf beiden und treten so zu Tage. Je höher also der Inzuchtgrad in einer Population, desto größer ist die Gefahr, dass kranke Welpen geboren werden. Grundsätzlich sollte bei einer Verpaarung berücksichtigt werden, dass der Inzuchtkoeffizient so gering wie möglich ist. Inzestverpaarungen zwischen Eltern und Kindern, sowie Geschwisterverpaarungen sind bei den Windsprite Freunden nicht erlaubt. 

 


 

2.3. Backcross / Outcross

 

Eine Verpaarung mit der Rasse Whippet ist grundsätzlich erlaubt, ebenso eine Langhaar- Kurzhaarverpaarung und darf sich Silken Windsprite nennen.

Die Gesundheit der Rasse Silken Windsprite hat bei den Windsprite Freunden die höchste Priorität. Aus diesem Grund möchten wir uns dem Backross / Outcross nicht komplett verschließen, stehen dem allerdings kritisch gegenüber.

Aus Respekt vor der Rasse Silken Windhound sehen wir das erneute Einkreuzen von Barsoi als nicht wünschenswert an. 

 

Bei den züchterischen Überlegungen, wie man weiter verpaart, ist nicht nur der genotypische Fremdblutanteil zu berücksichtigen, der rein rechnerisch Aufschluss über den Prozentsatz der Fremdrasse gibt. Darüber hinaus MUSS auch stets eine Phänotypische- und Wesensbeurteilung des jeweiligen Zuchthundes erfolgen, um den optimalen Zuchtpartner zu ermitteln. 



 

2.4. DLA - Haplotypenbestimmung

 

Immer mehr Hunde leiden an Allergien und Autoimmunerkrankungen. Unsere Umwelt ist voll von Viren, Bakterien und anderen Stoffen, mit denen unser Körper täglich konfrontiert wird. Damit unser Immunsystem eine gesunde Antwort darauf hat, braucht es möglichst unterschiedliche Allele von Immungenen. Diese DLA-Gene sollten möglichst in unterschiedlichen Kopien angelegt sein. Eine Kombination dieser 3 Gene bezeichnet man als Haplotyp. Die Bestimmung der Haplotypen ist ein nützliches züchterisches Instrument und hat bei der Bestimmung der Deckpartner seine Berechtigung. 

Es sollte aber nicht die höchste Priorität bei der Entscheidung haben. Anders als bei direkten Gentests geben DLA Haplotypen nur Risiken an. Haplotypenbestimmung ist bei den Windsprite Freunden nicht verpflichtend, es wird lediglich empfohlen. 



 

2.5. Importe von hochwertigen Zuchttieren aus dem Ausland

 

Wir befürworten den Austausch auch über nationale Grenzen hinaus, um die genetische Varianz der Windspritepopulation zu erhöhen. Sowohl der Im- und Export von Welpen, als auch Sperma ist in unseren Augen ein wertvoller Beitrag für die Windsprite Zucht. 

 

 

3. Welpen und Zuchthunde

 

3.1. Sehr gute Sozialisation der Welpen

 

Unsere Welpen wachsen in der Familie auf. So ist sichergestellt, dass die Welpen in das Familienleben eingebunden sind. Die Welpen werden durch ständigen Kontakt mit Menschen, erwachsenen Hunden und gegebenenfalls anderen Tieren, sowie durch das Kennenlernen von Alltagsverrichtungen im Haushalt und häufigem Umgang optimal sozialisiert.

Nicht nur unsere Zuchthunde werden umfangreich geprüft, sondern auch jeder Welpe wird vor Abgabe genauestens tierärztlich untersucht.


 

 

3.2. Begrenzung des Zuchteinsatzes einer Hündin
 

Zuchthündinnen dürfen bis zum vollendeten 8. Lebensjahr in der Zucht eingesetzt werden. Die Hündin darf im Kalenderjahr nicht mehr als einen Wurf aufziehen. Da unsere Hunde Familienmitglieder sind, überlegen wir uns gut, was wir unseren Hündinnen zumuten können. 


 

 

3.3. Deckrüden
 

Decksprünge pauschal zu begrenzen lehnen wir ab. Ein Rüde, der in Gesundheit, Phänotyp und Wesen überzeugt, hat seine Berechtigung in der Zucht.

Vielmehr entscheidend ist, wie viele Nachkommen in der Zucht eingesetzt werden.

Gesundheitliche Daten und Zuchteinsätze von Nachkommen der Deckrüden werden registriert. Auf das Zuchtgeschehen kann so regulierend eingewirkt werden. 

Durch dieses individuelle Verfahren bleibt die Diversität der Windsprite Zucht bestehen und gute Gene können weitergegeben werden.
 

Aus züchterischer Sicht ist es nicht erklärbar, dass es in der heutigen Zeit noch „Verbände“ gibt, die ihren Welpenkäufern, Deckrüdenbesitzern und Züchtern vorschreiben, dass sie ihre Hunde nur in diesem einen „Verein“ zur Zucht einsetzen dürfen, oder Welpen nur innerhalb des Vereins verkaufen dürfen. Davon möchten wir uns distanzieren. 

Wir stellen deshalb unsere Deckrüden gerne anderen Zuchtvereinen zur Verfügung, wenn wir im Gegenzug auch Deckrüden aus diesen Vereinen bei uns einsetzen dürfen.

 


 

3.4. Doppelbelegung

 

Eine Doppelbelegung ist möglich und kann in bestimmten Fällen sogar von Nutzen für die Population sein.

 


running passion


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